Glasflaschen versus Plastikflaschen

Bei jedem Einkauf von Getränken stellen Sie sich sicherlich die Frage, Glasflasche oder doch lieber eine Plastikflasche. Etwa 43 von 100 gekauften Getränkeflaschen sind wieder befüllbar. Dies bedeutet, dass sich der Mehrweg für Flaschen auf dem Rückzug befindet. Wenn Sie Leergut zurückbringen, haben Sie bestimmt ein gutes Gefühl. Sie tun etwas für die Umwelt. Auf den ersten Blick ist dies zwar richtig. Jedoch sagt der Hinweis ‚Pfandflasche‘ nichts über die Umweltbilanz aus. Schon seit Jahren befinden sich die wieder befüllbaren Flaschen für Limonade und Wasser auf dem Rückzug. Dies ärgert auf der einen Seite die Umweltschützer und auf der anderen Seite die Getränke-Fachhändler.

Der Mehrweg-Anteil in Deutschland

Schauen Sie sich die Zahlen von 2004 an, werden Sie feststellen, dass damals der Mehrweg-Anteil bei 66,3 % lag. 2016 waren dies nur noch 44,2 %. Wie kann das passieren, wenn die sogenannte Mehrweg-Quote laut Verpackungsordnung bei 80 % liegen soll? Die Frage lässt sich einfach beantworten. Es gibt keine Verpflichtungen für die Hersteller und erst recht keine Sanktionen, wenn anders gehandelt wird. Vor nicht allzu langer Zeit lag der Anteil von Mehrweg-Glasflaschen bei 29,2 % und der von Mehrweg-Plastikflaschen bei 13,6 %. Zumeist werden Getränke in Einweg-Plastikflaschen verkauft. Wenn Sie einer Studie glauben, dann werden nur ca. 30 % aller Erfrischungsgetränke und 40 % von Wasser als Mehrweg-Flaschen angeboten. Bei Bier sieht das ganz anders aus. Meistens wird Bier in Glasflaschen angeboten. Der Anteil von Dosen sank in den letzten Jahren auf unter 6 %.

Was bedeutet das für Sie?

Ist nun die Glasflasche oder die Plastikflasche umweltfreundlicher? In der Vergangenheit wurde nicht nur das Dosenpfand eingeführt, sondern auch die Produktion von Einweg-Plastikflaschen wurde gestoppt. Man wollte erreichen, dass rund dreiviertel aller Getränke in Deutschland in einer ökologisch sinnvollen Flasche verkauft werden. Dies wären Mehrwegflaschen oder Getränkekartons. Sicherlich sind Glasflaschen deutlich schwerer. Bei Plastikflaschen wird vermehrt Kritik laut, dass sogenannte Weichmacher an die Getränke abgegeben werden. Nicht selten werden Sie jedoch beim Einkauf gezwungen Plastikflaschen zu kaufen, weil nicht mehr alle Getränke in Glasflaschen angeboten werden.

Recycling von Plastikflaschen

Sicherlich werden Plastikflaschen zum Recyceln zurückgenommen. Somit wäre auf den ersten Blick das Problem aus der Welt. So einfach können Sie das aber nicht sehen. Das Recycling-Verfahren ist aufwendig und teuer. Die Flaschen werden gesammelt, gereinigt, geschreddert und dann eingeschmolzen. Diese Schritte benötigen viel Energie. Nicht alle geschredderten Flaschen können wiederverwendet werden. Gefärbtes Plastik kann nicht für die Herstellung von neuen Flaschen genutzt werden, sondern nur noch für Textilien.

Was können Sie tun?

Bekommen Sie Ihre Lieblingsgetränke nicht in Glasflaschen und müssen auf Plastikflaschen zurückgreifen, dann sollten Sie diese nicht in der prallen Sonne lagern. Dadurch kann gefährlicher Acetaldehyd aus der Flasche in das Getränk gelangen. Die Langzeitfolgen für den Menschen sind bis heute noch nicht erforscht. Greifen Sie also wann immer möglich zur Glasflasche.

2019-05-06T12:20:48+00:00 10.05.2019|